Berlin ist immer eine Reise wert

Potsdamer Platz
Potsdamer Platz

Einmal im Jahr - diesmal im September - gehts für ein paar Tage nach Berlin. Diese Metropole ist immer eine Reise wert. Die Stadt hat ja in den letzten 20 Jahren ihr Gesicht völlig verändert. Aus der Frontstadt des Kalten Krieges wurde die Hauptstadt der Bundesrepublik. Das geht nicht ohne Brüche. Es gibt viel Glanz in Berlin, aber auch viel Armut. Insgesamt aber ist Berlin eine spannendes Stadt, in der es immer wieder Neues zu entdecken gilt.

Die Anreise aus dem Ruhrgebiet ist einfach wie immer. Nur der A2 nach bis zum Berliner Ring und das Navi führt einen dann genau bis zum Wohnmobilstellplatz in der Alexandrinenstr. Natürlich gab es den einen oder anderen Stau, aber das gehört mittlerweile zum Reisen dazu. Genauso wie die endlosen LKW-Kolonnen, die im neuen Europa Waren aller Art nach Osten transportieren.

Holocaust-Denkmal
Holocaust-Denkmal

Abends am Wohnmobilstellplatz angekommen, nutzten wir die Zeit bis zum Dunkelwerden noch zu einem Spaziergang durchs Quartier. Der S-Bahnhof 'Hallesches Ufer' ist nicht weit, von dort untere Friedrichstraße entlang, 'Checkpoint Charly' noch mitgenommen und am Jüdischen Museum vorbei wieder zurück zum Platz. Dort ließen wir den Tag bei einem Glas Rotwein ausklingen.

Der nächste Tag führte uns auf die klassische Route der Sehenswürdigkeiten. Alle, die schon mal in Berlin waren, kennen sie in der einen oder anderen Linienführung. '
Topografie des Terrors', 'Gropiusbau', 'Potsdamer Platz', Holocaust-Denkmal 'Brandenburger Tor' mit Reichstag. Ein Abstecher zum Hauptbahnhof und weiter ging über die Straße 'Unter den Linden' zum Alexanderplatz. Kein Wunder, dass wir abends total kaputt waren. So viel Eindrücke mussten verarbeitet werden, so dass wir froh waren, als wir unser rollendes Heim wieder erreichten.

Hauptbahnhof Berlin
Hauptbahnhof Berlin

Natürlich durfte auch der Kurfürstendamm nicht fehlen. Diese ehemalige Prachtstraße hat ja schwierige Zeiten hinter sich und beginnt sich langsam wieder zu berappeln. Früher war der Kurfüstendamm einmalig, aber mittlerweile gibts nun mal jede Menge Konkurrenz. Das KaDeWe ist immer einen Besuch wert, auch wenn man sich das Kaufen gut überlegen sollte, die Preise sind dem Ambiente angemessen. Auch die Gedächtniskirche stand auf unserem Programm. Hier besuchten wir das Dokumentationszentrum. Was dort besonders auffiel, war die enge Verknüpfung von Kirche, Militär und Kaisermacht im 19. Jahrhundert. Das hat schon ein wenig nachdenklich gemacht.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des
Käthe-Kollwitz-Museums. In der Fasanenstr. wird in einer ehemaligen Stadtvilla das künstlerische Wirken von Käthe Kollwitz gewürdigt. Nachdenklich verließen wir die Ausstellung, es sind eben nicht die heiteren und fröhlichen Themen, die Käthe Kollwitz zum Inhalt ihrer Arbeit gemacht hat, sondern die harten Themen Krieg, Tod und Armut.
Auch der Trödler in der Fasanenstr. gegenüber dem jüdischen Gemeindeszentrum wurde nicht ausgelassen. Nach "stundenlanger" Sucherei erstanden wir einen schönen, stabilen Weidenkorb, wie es ihn eigentlich gar nicht mehr zu kaufen gibt. Müde, aber sehr zufrieden fuhren wir mit der U-Bahn wieder zurück zum Wohnmobilstellplatz.

Freitags gings wieder zurück nach hause. Am späten Vormittag machten wir uns auf den Weg und waren am frühen Abend wieder zurück im Ruhrgebiet.

Der Wohnmobilstellplatz

Es gibt in Berlin mittlerweile mehrere Stellplätze. Ich bevorzuge den Stellplatz auf dem Gelände des Abschleppunternehmens Steinbock und Sohn, Alexandrinenstr. 125–127.
Für z.Z. (2007) 16€/Übernachtung ist der Platz rund um die Uhr betreut. Man schläft ausgesprochen ruhig. Die umliegende Bebauung schirmt den Sraßenlärm unglaublich gut ab. Es gibt zwar keine Toiletten und Duschen, aber Ver- und Entsorgung klappt gut. Der große Vorteil liegt in der Zentralität des Platzes. ÖPNV ist in der Nähe und man kommt auch zu Fuss gut klar.
Wer wie wir 2-3 Tage in Berlin bleibt, tagsüber unterwegs ist und abends einen ruhigen Schlafplatz braucht, ist mit dem Platz sicher gut bedient.

Update 2014: Der Platz existiert leider nicht mehr!