Cote d'Azur im Juni

Die Gegend um St. Tropez ist das Lieblingsziel für uns geworden. Schon die Anreise ist ein Genuss. Allein die Fahrt über die Route Napoleon nach Süden ist schon toll. Die Französischen Alpen haben eben ihren ganz besonderen Reiz. Die Cote d'Azur mit dem pulsierenden Leben ist dann der totaler Gegensatz dazu. So ist es auch mit St. Tropez. Der Ort der "Schönen und Reichen" ist auch heute noch spannend und unterhaltsam. Aber schon wenige Kilometer von der Küste weg ins Hinterland ist es deutlicher ruhiger und entspannter. Wir lieben diesen Gegensatz und deshalb fühlen wir uns hier auch so wohl.

Auf dem Womo-Stellplatz in der Nähe des Plage Cannebiers lässt es sich wirklich gut aushalten. Der Platz bietet weder viel Komfort noch atemberaubende Aussicht aufs Meer. Er hat aber den Vorteil der Nähe zu St. Tropez (per Rad oder zu Fuß) und die Gelegenheit zu ausgedehnten Spaziergängen u.a. dem Uferwanderweg folgend z.B. bis zum Cap Camarat.

In diesem Jahr allerdings erlebten wir ein Riesenunwetter in der Region mit. Im Zentrum des Unwetters stand die Stadt Draguignan und die Region des Massif des Maures. Über 20 Menschen kamen bei den Überschwemmungen und Bergstürzen Mitte Juni 2010 ums Leben. Die Infrastruktur der Region war tagelang gestört. Es gab kein Trinkwasser mehr. Strom und Internet fielen mehrere Tage aus und kamen erst langsam wieder in Gang. Es dauerte nach dem Unwetter fast 1 Woche, bis sich das Leben wieder normalisierte.

Wir hatten auf dem Stellplatz Glück im Unglück. Der Platz lief während des Unwetters langsam wie eine Badewanne voll. Ein Berghang entwässerte sein Regenwasser über den Platz und die Kanalisation schaffte es nicht mehr, das Wasser abzuleiten. So mussten wir uns spätabends fluchtartig mit dem Heku auf ein höhergelegenes Plateau "retten". Insgesamt fast 20 Womos wurden in weniger als einer halben Stunde durch die mittlerweile kniehohe Brühe über eine schmale mit Schlaglöchern übersäte Gasse auf das genannte Plateau in Sicherheit gebracht. Erst spät nach Mitternacht war die Aktion beendet.

Wir wechselten dann am nächsten Tag zum Stellplatz "Route de Tamaris" am Plage de Pampelonne, der vom Unwetter unbeinträchtigt war. Allerdings war das Trinkwasser noch in den darauf folgenden Tagen wegen Verunreinigung abgestellt, so dass wir während der Zeit Flaschenwasser benutzten.
Nach ca. 4 Tagen funktionierte auch der Internetzugang wieder.

Da wir Ende Juni wieder zu hause sein wollten, traten wir am Sonntag, den 27.6. die Rückreise an und waren dann am 30.6. wieder gut erholt zuhause.