Cote d'Azur
Endlich ab nach Südfrankreich

Eigentlich wollten wir ja schon Ende Mai losfahren. Aber ein Einbruch in unser Gartenhäuschen und der damit verbundene Ärger sowie die zusätzliche Reparaturarbeit und letztlich die Fertigstellung manch vorher leichtsinnigerweise versprochenen häuslichen Arbeiten verzögerten die Abreise um ein paar Tage.
Zu allem Überfluss stellte sich vor der Abreise nach dem Füllen des Frischwassertanks heraus, dass die Badezimmerarmatur undicht war. So musste noch am Samstagnachmittag für 92,10€ eine Armatur gekauft und eingebaut werden.
1.Tag
Wir fuhren nun also am Sonntag, den 5.Juni los, am Nachmittag gegen 16:00 Uhr. Und wir kamen tatsächlich bis Meinerzhagen im Sauerland. Dort übernachteten wir auf dem Wohnmobilstellplatz an der Schule.
2.Tag
Das Frühstück fand am nächsten Morgen in einem Café während des vormittäglichen Stadtbummels statt. Wir entdeckten später vor einer Bank eine Bronzeguss-Plastik, die wohl einen Hausierer darstellte. Ein netter älterer Herr, mit dem wir in Gespräch kamen, erzählte uns die Geschichte des Karl vom Ebbe, der als Synonym für die alten Meinerzhagerner gilt. So erfuhren wir an diesem schönen Vormittag auch noch etwas Interessantes zu Meinerzhagen.
Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg nach Freiburg, wo wir am frühen Abend eintrafen. Auf dem Stellplatz an der Bissierstr. wollten wir 2 Nächte bleiben, bevor es über sie Schweiz nach Frankreich weiterging.
3.-6.Tag
Daraus wurden dann doch vier Nächte, Freiburg ist ja schon allein eine Reise wert. So kamen wir erst Freitagvormittag weg. Allerdings gings erst zum Womozubehör-Händler, denn es hatte sich auch die Küchenarmatur "verabschiedet". Für 24,50€ gabs dort Ersatz und nach dem Einbau ging es dann nachmittags los -zunächst nach Mulhouse. Wir wollten dort nämlich eine Mobicarte von Orange für den Internetzugang in Frankreich kaufen, weil wir hofften, im grenznahen Frankreich würde vielleicht deutsch besser verstanden werden als in Südfrankreich.
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Mobicarte kaufen - schwierig, aber es geht!
Bei den Prepaidkarten von Orange gibt es nämlich die preisgünstige Option "Internet max", mit der man 30 Tage für 9€ ins Internet kommt.
Von Freiburg nach Mulhouse ist es nur ein Katzensprung. Also ab nach Mulhouse. In Mulhouse Zentrum wurde zunächst ein Parkplatz gesucht und dann auch in einer Seitenstrasse gefunden. Wir machten uns landfein und danach wurde der Parkschein gezogen. Leider war die Polizei außerordentlich aufmerksam und nutzte die Zeit zwischen "landfein machen" und Parkschein ziehen, uns ein Protokoll an die Windschutzscheibe zu hängen. So hatten wir schon mal 11€ ausgegeben! Der Besuch von Mulhouse fing also toll an.
Wir fanden dann den Orange-Shop in der Fußgängerzone schnell. Die junge Angestellte sprach kein deutsch und nur ganz wenig englisch. Das reichte aber, um uns zum nächsten Shop zu schicken, der sich ca. 200m weiter befand.
Dort angekommen erfuhren wir von einer freundlichen Mitarbeiterin, dass sie kein deutsch, aber etwas englisch versteht. Also erklärten wir unser Begehr auf englisch. Die Verkäuferin verstand zwar, was wir wollten, konnte uns aber dann doch nur an eine weitere Mitarbeiterin verweisen, die sich dann unserer annahm. Diese schaffte es, aus den Tiefen des Ladenlokales eine deutsch sprechende Angestellte heranzuholen. Dann klappte es natürlich super. Die SIM-Karte wurde gekauft und freundlicherweise auch aktiviert und auch das von uns gewünschte Guthaben in Höhe von 20€ wollten wir zum Schluss bezahlen. Trotz aller Versuche ist dies aber nicht gelungen. So zogen wir trotzdem zufrieden mit unserer aktivierten SIM-Karte von dannen. Der Versuch, in einem Tabac-Laden das gewünschte Guthaben zu kaufen, scheiterte einerseits an unseren fehlenden Sprachkenntnissen und andererseits an den gestressten Verkäuferinnen, die mitten im "Lottostress" standen und für uns keine Zeit hatten. So zogen wir ab und suchten weiter. Fündig wurden wir dann im Phonehouse, wo uns die junge Verkäuferin sogar das Guthaben auf die Karte lud. Dabei klärte sich auch, weshalb wir vorher überall gescheitert waren. Es gab gar keine Guthaben für 20€, sondern nur für 25€. Wieder zurück nach Deutschland, diesmal auf den Stellplatz nach Müllheim. Wir hatten es geschafft, die Mobicarte war gekauft, mit Guthaben versehen und aktiviert. Gekostet hat das unterm Strich 35€, 9,90€ für die Karte und eben die 25€ fürs Guthaben. Dazu gerechnet werden muss allerdings die 11€ wegen des Strafzettels.
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7.Tag
Wir hatten nach dem Kauf der Orange Mobicarte Freitag abend in Müllheim auf dem dortigen kostenlosen Stellplatz am Freibad übernachtet. Offiziell waren es nur drei Stellplätze, tatsächlich standen 7 Womos dort.
Wir gestatten uns abends noch einen kleinen Rundgang und gingen am nächsten Morgen noch einkaufen. So kamen wir erst am späten Vormittag weg.
Bei total schönem Wetter durchquerten wir zügig die Schweiz.
Das Navi hatten wir in Frankreich auf mautfrei eingestellt und so fuhren wir gemütlich nach Annecy. Dort gab es einen kostenlosen Stellplatz, den wir für die Übernachtung nutzen wollten. Das klappte allerdings nicht. Pfingsten hatten auch die Franzosen Zeit und so war der Stellplatz bei unserer Ankunft schon total voll. Wir fuhren einfach weiter und wenige 100m später lag auf der rechten Seite ein kleiner Campingplatz, den wir erst im letzten Momen sahen. Blinker raus und rechts rein, schon standen wir davor. Der Patron war zufällig da und lotste uns samt Heku zu seiner Tochter, die den Platz managte. 12€ wechselten schnell den Besitzer und schon hatten wir mit einer Notizblockquittung unseren Platz für die Nacht sicher. Alles war sehr einfach, aber der Platz hatte wirklich Atmosphäre. Nach dem abendlichen Spaziergang am Lac d'Annecy war klar, hier würden wir auch noch den nächsten Tag verbringen.
8.Tag
Morgens zahlten wir für die nächste Übernachtung, diesmal ohne Quittung! Wir machten uns dann auf und wanderten das Seeufer entlang nach Annecy. In der Stadt war echt was los. Jede Menge Leute in der Altstadt. Dazu Straßenkünstler und sogar "Tätowierungen direkt". Es war ein wirklich interessanter Tag.
9.Tag
Am späten Vormittag fuhren wir dann weiter nach Sisteron. Die Strecke zog sich, war aber leicht zu fahren. Am frühen Abend erreichten wir den kostenlosen Stellplatz direkt an der Hauptstrasse unterhalb der bekannten Zitadelle. Auch dieser Platz war mit 6 Womos voll. Wir stellten uns also direkt neben der Entsorgungssäule auf einen normalen Parkplatz. Entgegen unseren Befürchtungen verlief die Nacht ruhig. Nach dem Stadtbummel am nächsten Morgen ging's mittags weiter über die "Route Napoleon". Richtung St. Tropez. Und dort dann direkt auf den Stellplatz in der Nähe des Plage Cannebiers.
10. und die dann folgenden 30 Tage
Tja, hier auf diesem Stellplatz waren wir ja 2010 während des großen Unwetters fast abgesoffen. In letzter Minute retteten wir uns damals auf eine höher gelegene Fläche, die wohl zeitweise auch als Stellplatz genutzt wird.
Diesmal fuhren wir gleich auf das Plateau und fanden auch einen schönen Stellplatz für unseren Heku.
Von nun an hieß es faulenzen und genießen. Tolles Wetter, der nahegelegene Strand und die regelmäßigen Spaziergänge entlang der nahegelegenen Bucht bis nach St.Tropez machten den Urlaub perfekt.
Einkäufe wurden mit dem Fahrrad erledigt, selbst Großeinkäufe im Supermarche' außerhalb von St.Tropez waren für meine Großraum-Fahrradtaschen kein Problem.
Dank der Orange Mobicarte hatten wir preiswerten Internetzugang. Die Süddeutsche Zeitung gabs immer schon am späten Vormittag in St.Tropez und so fühlten wir uns auf dem Stellplatz 'wie Zuhause'.
Insgesamt 30 Tage blieben wir dort auf dem einfachen Womo-Stellplatz, dann machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg.
Die Route führte uns an Cannes, Nizza und Monaco vorbei über Menton nach Sospel. Dort übernachteten wir auf dem kommunalen Campingplatz. Später ging's dann durch die franz. Alpen weiter nach Italien. In Casale Monferrato übernachteten wir auf einem Wohnmobilstellplatz am dortigen Einkaufszentrum. Er bietet nur das absolute Minimum und ist zurecht kostenlos. Weiter gings am nächsten Morgen zum Lago Maggiore. Auf dem Stellplatz Oggebbio am Lago Maggiore blieben wir 2 Nächte bevor es dann Richtung Deutschland ging.
Wirklich gut erholt kamen wir nach gut 7 Wochen wieder zurück.
--> und hier sind ein paar Fotos